NFTs: Gelangweilte Affen, Meebits und ein Schlüssel ins Metaverse

NFTs: Gelangweilte Affen, Meebits und ein Schlüssel ins Metaverse

NFTs sind aktuell in aller Munde, die einen verteufeln sie aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen, die anderen sehen die Zukunft digitalen Eigentums in ihnen – aus sehr nachvollziehbaren Gründen. Sich auf dem NFT-Markt zurechtzufinden, ist keine allzu einfache Aufgabe. Ein quasi null regulierter Markt, der natürlich auch jede Menge Schrott mit sich bringt. Da gibt man dann mal ein paar hundert Euro für einen Token aus, der sich als wertlos entpuppt, wenn man nicht aufpasst.

In den letzten Tagen/Wochen wurde ich auf drei NFT-Projekte aufmerksam, die ein bisschen mehr sind, als nur bunte Bildchen, die man sich in eine virtuelle Galerie kleben kann. Den Anfang machte der Bored Ape Yacht Club. Dabei handelt es sich um Affen im Comicstil (endlich mal keine Pixel-/Voxelgrafik), die mit besonderen Merkmalen daherkommen, welche letztendlich für eine gewisse Rarität sorgen. Die Rarität ist aber nicht das Besondere an den Affen, vielmehr sind die Token eine Eintrittskarte in den Bored Ape Yacht Club. Hat man einen Token des Bored Ape Yacht Club, kann man sich auf der Webseite in spezielle Bereiche einloggen. Das ist alles noch sehr frisch, das Team arbeitet nach dem phänomenalen Verkauf der Affen mit Hochdruck an neuen Features. NFTs with benefits sozusagen.

Dazu zählen auch die Meebits, das neue Projekt von Larvalabs. Larvalabs hat seinerzeit auch die Cryptopunks herausgebracht, NFTs, die bereits heute eine historische Bedeutung haben. Aber die Blockchain-Technik entwickelt sich weiter und so auch die Cryptopunks. Meebits sind Voxelfiguren, die ebenfalls mit unterschiedlichen Details daherkommen. Auch bei diesem Projekt steht für mich die Optik des Tokens eher im Hintergrund, spannender finde ich die neuen Möglichkeiten, die sich mit den Meebits ergeben.

Diese können nämlich über einen eigenen Smart Contract gehandelt werden. Das heißt also, man muss nicht zwingend über Opensea, Rarible oder eine andere Handelsplattform für NFTs, sondern kann diese direkt mit anderen Nutzern handeln. Das geht dann auch nicht nur gegen Geld, sondern die Trades können Meebits und Ether enthalten. Beispiel: Ihr habt einen „normalen“ Meebit und möchtet diesen gegen einen anderen tauschen, sagen wir einen mit einem Elefantenkopf. Dann könnt ihr euren Meebit plus eine entsprechende Summe Ether als Angebot schicken. Das war so bisher mit NFTs nicht möglich und eröffnet ganz neue Handelsmöglichkeiten im digitalen Raum.

Das zur technischen Besonderheit der Meebits, das ist aber nicht die einzige Besonderheit. Denn die Figuren wird man auch in verschiedenen virtuellen Welten als Avatar nutzen können. Ihr könnt so quasi als eine Identität durch verschiedene Welten des Metaverse reisen. Das mag noch ziemlich abgefahren klingen, kann man sich aber im Prinzip wie einen Facebook-Account vorstellen, den man an verschiedenen Stellen nutzen kann. Nur ohne die Nachteile eines Facebook-Accounts.

Ums Metaverse dreht sich auch ein Projekt namens Metakey. Das wurde mir zufällig bei Twitter in die Timeline gespült und ich fragte mich sehr schnell, warum ich bisher davon nichts hörte. Denn das Prinzip ist so simpel wie genial. Der Metakey ist oprisch wie eine Schlüsselkarte gestaltet und verweilt einfach in der Wallet. Nun ist es aber so, dass man mit dem Metakey verschiedene Vorzüge genießen kann. Bestimmte Veranstaltungen in Decentraland besuchen zum Beispiel. Aber auch hier gilt, das Projekt steht ganz am Anfang, rekrutiert aktuell sogar noch Mitarbeiter. Die Pläne sind groß, mein Vertrauen in die Macher ebenfalls – man kennt seine Pappenheimer ja, wenn man nicht erst seit letzter Woche in NFTs unterwegs ist.

Metakey ist für mich auch das spannendste Projekt dieser Runde. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist der Einstiegspreis mit 0.2 ETH pro Metakey (man benötigt irgendeine Edition für alle Belohungen, die ersten drei Editions bekommen aber noch etwas extra) vergleichsweise niedrig (für ein Meebit zahlt man aktuell mindestens 1.5 ETH, die Affen liegen irgendwo dazwischen). Zum anderen gibt es keine künstliche Knappheit. Zwar gibt es Editions, aber wenn die ausverkauft sind, kommen einfach neue nach.

Drittens erhält man eben nicht nur den einen Token, sondern nutzt ihn als Schlüssel für andere Dinge an ganz unterschiedlichen Orten. Sozusagen eben der Schlüssel in andere Welten. Der Gedanke gefällt mir sehr und ich bin sehr gespannt, was da noch kommen wird.

Übrigens, wenn ihr einmal ein sehr interessantes Interview zu NFTs aus Sicht von Künstlern und eines Juristen sehen wollt, derstandard.at hat sich mit Tschuuuly und Nissla von den Cryptowienern unterhalten. Sehr sehenswert, vor allem, wenn man NFTs noch nicht so ganz versteht.

Bored Ape Yacht Club bei Opensea

Meebits Marketplace

Metakey (folgt dem aktuellen Buy-Link von der Seite)