NFTs: Die bisher übersehenen Blockchain-Token
Blockchain ist nicht nur Cryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin, Ether oder ZIL. Die Blockchains sind vor allem Datenspeicher. Das lässt sich auf völlig unterschiedliche Weise nutzen. Eine aktuell sehr beliebte Methode sind NFTs. NFT steht für Non Fungible Token, also Token, die einzigartig sind und sich nicht austauschen lassen. Wer NFTs besitzt, besitzt auch die dazugehörigen Daten. Bekannt wurden NFTs seinerzeit durch CryptoKitties, die auch gleich die Probleme der Ethereum-Blockchain aufzeigten. Statt Minuten benötigten Transaktionen plötzlich mehrere Stunden oder gar Tage. Bei entsprechendem Aufkommen würden sich auch heute die Probleme wieder zeigen, allerdings sorgen die aktuell extrem hohen Transaktionsgebühren dafür, dass schlicht weniger NFTs, die auf der Ethereum-Blockchain gehandelt werden, transferiert werden. Wenige sind bereit für NFTs, die ein paar Euro kosten, ein Vielfaches an Transaktionsgebühren zu bezahlen.
Die Folge ist, dass NFTs auf andere Blockchains ausweichen oder eine Layer-2-Lösung in Verbindung mit Ethereum genutzt wird. Viele Blockchaingames nutzen für ihre NFTs mittlerweile MATIC, das ist zum Beispiel eine solche Layer-2-Lösung. Was eine Layer-2-Lösung genau ist, werde ich in einem anderen Artikel ausführlicher behandeln. Dennoch ist Ethereum weiterhin der Standard bei NFTs, obwohl es günstigere Lösungen gibt. Teilweise ergibt das sogar Sinn, auch wenn die Gebühren wohl niemandem so recht schmecken. Verbessern sollte sich das drastisch mit dem Start von ETH 2.0 – wann dies aber der Fall sein wird, ist nicht bekannt.
NFTs eignen sich perfekt für Sammelobjekte und Kunst, aber es gibt auch nützliche NFTs, zum Beispiel für Land in virtuellen Welten und natürlich Blockchain-Domains. Die Entwicklung bei Blockchain-Domains ist sehr schnell. So kommt es auch, dass eine Anleitung dazu, die ich im Mai 2020 auf smartdroid.de veröffentlicht habe, praktisch direkt nach der Veröffentlichung schon nicht mehr sehr präzise war. Im Grundsatz gilt sie auch noch heute, ihr solltet also nach Lesen der Anleitung durchaus in der Lage sein, eine Blockchain-Domain einzurichten und auch zu nutzen.
Diese NFTs Domains zu nennen ist dabei etwas irreführend, denn ihr könnt damit nicht nur Webseiten ansprechen – was aktuell echt alles andere als praktisch gelöst ist. Vor allem werden sie heute dafür genutzt, dass man sich die langen Blockchain-Adressen nicht merken muss. Man kann auf Blockchain-Domains die Empfangsadressen von (fast) allen Blockchains hinterlegen. Unterstützt eine Wallet Blockchain-Domains, was immer häufiger der Fall ist, kann der Sender einfach die Domain als Empfängeradresse angeben. Ist eine bestimmte Blockchain nicht mit der Domain verknüpft, können auch keine Coins versendet werden. So kann der Empfänger recht einfach bestimmen, welche Coins er überhaupt empfangen möchte.
Bei den Blockchain-Domains gibt es grundsätzlich zwei Arten. Solche, die man einmal kauft und für immer besitzt und eben solche, die man nur mietet. Ich bevorzuge da den Einmalkauf, allerdings werden die Miet-Domains, zumindest aktuell noch, von mehr Diensten abseits der Nutzung als „Kontonummer“ unterstützt.
Allerdings muss man auch bei den Einmalkauf-Domains unterscheiden. So sind die mit der Endung .crypto einfacher zu handhaben als jene mit .zil am Ende. Die .crypto-Domains bekommt man ab 40 Dollar, .zil-Domains erhält man bereits ab 20 Dollar. Beides meiner Meinung nach super Preise, dafür dass es sich eben um einen Einmalkauf handelt. Mietdomains gibt es für schlappe 5 Dollar pro Jahr, wobei man auch direkt sehr viele Jahre auf einmal
Kauft oder mietet man so eine Domain, landet sie als NFT in der eigenen Wallet. Kann auch von keinem wieder genommen werden (bei Miete verhält es sich natürlich etwas anders, solange ihr mietet, kann die aber auch keiner wegnehmen). Selbst wenn der Anbieter plötzlich nicht mehr da ist, kann man die Domains weiter verwenden und auch Dinge wie Adressen ändern, der Anbieter fungiert hier nur als angenehme Nutzeroberfläche. So kommt es auch, dass man bei Anbieter A die Domains von Anbieter B verwalten kann, weil die Grundlage eben immer die Speicherung der Daten auf der Blockchain ist. Deshalb ergibt auch die Nutzung von Ethereum Sinn, denn die Blockchain wird nicht mehr so schnell verschwinden, egal auch, was der Preis des dazugehörigen Coins macht. Ethereum funktioniert bei einem Etherpreis von 2000 Dollar genauso wie bei einem Preis von 2 Dollar.
NFTs lassen sich auch handeln. Am häufigsten geschieht dies bei opensea.io, einem Marktplatz für NFTs auf der Ethereum-Blockchain. Anmeldung und Login erfolgen einfach über die Wallet, man muss weder persönliche Daten angeben, noch muss man sich irgendwelche Logininformationen ausdenken. Opensea ist so ein bisschen wie eBay, nur mit NFTs. Zwischen ultra viel Schrott kann man da auch die ein oder andere Perle entdecken. Das ist generell bei NFTs noch der Fall. Dadurch, dass jeder NFTs sehr einfach erstellen kann, landet eben auch sehr viel auf den Marktplätzen, das keiner wirklich braucht.
Kunstplattformen wie superrare.co oder knownorigin.io versuchen dem entgegenzuwirken, indem man nicht jeden dort verkaufen lässt, man muss sich als Künstler verifizieren. Das schmeckt auch nicht jedem, denn der Blockchain-Gedanke ist ja trotzdem, dass jeder mit jedem direkt handeln kann. Für den Käufer sind solche Plattformen aber super, da das Rauschen eben entfernt wird.
Wichtig für alle NFTs auf der Ethereum-Blockchain ist natürlich das Vorhandensein einer passenden Wallet. MetaMask ist da der Quasi-Standard. Nicht nur als Chrome-Erweiterung zu haben, sondern auch als App für iOS und Android. Praktisch bei den mobilen Varianten: es ist direkt ein Browser integriert, mit dem ihr Blockchainanwendungen nutzen könnt (zum Beispiel besagten Login bei Opensea).
Wer noch nichts mit NFTs am Hut hatte – das gilt für die meisten, selbst langjährige Cryptonutzer haben den Markt noch nicht wirklich für sich entdeckt – findet mit den Domain-NFTs einen sehr einfachen und dazu noch sehr nützlichen Einstieg. Ein bisschen Vorwissen im Umgang mit Wallets und den entsprechenden Gebühren ist hier allerdings schon Voraussetzung.
Wenn ihr noch Fragen dazu habt, stellt sie gerne in den Kommentaren, ich versuche sie zeitnah zu beantworten. Das Thema NFTs ist mega umfangreich und das war sicher nicht der letzte Artikel dazu, als nächstes werde ich euch wohl NFTs auf der Zilliqa-Blockchain vorstellen.
Solltet ihr Interesse an einer .crypto-Domain haben, habe ich noch gute Nachrichten für euch. Über meinen Ref-Link spart ihr 10 Dollar (ab 40 Dollar Bestellwert), ich bekomme auch 10 Dollar dafür. Klassische Win-Win-Situation.
Hier noch die wichtigsten Links aus dem Artikel:
MetaMask (Chrome/Firefox/Brave/Edge)
MetaMask für Android
Metamask für iOS
.crypto/.zil Domains (Ref-Link)
.eth Domains
Opensea