Bitcoin und Co. kaufen – so einfach geht es
Beschäftigt man sich mit Cryptowährungen, kommt höchstwahrscheinlich auch einmal der Punkt, an dem man welche besitzen möchte – man kann sich ja nicht immer auf Gewinnspiele verlassen. In Deutschland sieht es so aus, dass man bis auf ein paar Ausnahmen nach wie vor den Weg über eine Bank gehen muss. War vor ein paar Jahren die Fidor Bank mit ihrer fast direkten Verknüpfung zu bitcoin.de praktisch die einzige Wahl, sieht es heute schon ein bisschen anders aus. Es gibt diverse Banken, die Cryptowährungen nicht als rotes Tuch sehen und sozusagen einen nahtlosen Austausch von Euro in Crypto und auch wieder zurück anbieten. Manche Bank ermöglicht gar Sparmodelle auf Basis von Cryptowährungen.
Das Problem bei diesen Banken ist eigentlich nur, dass sie meist nur eine recht begrenzte Auswahl anbieten, was den Erwerb von Coins angeht. Das ist nicht zwingend schlimm und für den Anfänger vielleicht sogar zuträglich, da er sich so nicht so schnell in unüberlegte Investments stürzen kann.
Apropos unüberlegte Investments. Trotz stetig wachsender Beliebtheit, ist mit Cryptowährungen ein gewisses Risiko verbunden. Dank ihrer Infrastruktur ist es zwar so gut wie ausgeschlossen, dass Blockchains wie Bitcoin und Ethereum plötzlich nicht mehr existieren. Aber hohe Kursschwankungen sowie die regulatorische Ungewissheit in einigen Ländern sorgen dafür, dass man die Währungen eben nicht einfach als sichere Anlage bewerben kann. Deshalb gilt wie so oft: Investiere nicht mehr, als du dir leisten kannst zu verlieren. Gerade Einsteigern, die ich ja mit diesem Blog versuche anzusprechen, kann man das nicht oft genug sagen.
bitcoin.de
Ich selbst nutze drei Konstellationen, die erste allerdings nur noch aus nostalgischen Gründen, da die anderen beiden schon etwas praktischer sind. Wer zufällig sowieso ein Konto bei der Fidor Bank hat, ist mit bitcoin.de bestens bedient. Man kann dort Bitcoin (BTC), Bitcoin Cash (BCH), Litecoin (LTC), Ethereum (ETH) sowie Bitcoin Gold (BTG) und Bitcoin Satoshi Vision (BSV) erwerben. Auch wenn ich keine Investmenttipps gebe, kann ich doch Warnungen aussprechen, ich persönlich würde die Finger von BTG und BSV lassen.
Man kann bei bitcoin.de die Coins jederzeit auf eine eigene Wallet abziehen, das lohnt sich aber nur dann, wenn einen die Gebühren nicht auffressen. Also entweder günstigen Zeitpunkt abwarten oder einfach so viel haben, dass die Gebühren nicht interessieren. Der Ablauf ist recht umständlich, man muss nämlich erst Guthaben von seinem Fidor Konto reservieren, welches man dann bei bitcoin.de für Coins verprassen kann. Das sind sehr viele Klicks und Seitenwechsel bevor man am Ziel ist. Dafür ist es ein deutscher Anbieter, der nicht irgendwie in einer Grauzone arbeitet. Und das seit vielen Jahren. Wie erwähnt, das lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn man bereits ein Konto bei der Fidor Bank hat, extra dafür eines zu eröffnen? Da gibt es bequemere Lösungen.
Möglich ist bei bitcoin.de auch, Käufe einfach per Überweisung zu bezahlen. Mir ist das zu rückständig, wer aber nur einmal etwas kaufen möchte, kann das natürlich auch machen, spart im Zweifel die Eröffnung eines weiteren Kontos.
Bitwala
Bitwala mit Sitz in Berlin ist noch recht jung am Markt, hat sich über die letzten zwei Jahre aber recht gut gemacht und konnte kürzlich auch eine Menge Geld für weiteres Wachstum sammeln. Die Coin-Auswahl ist hier noch beschränkter, man kann nur Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) kaufen. Dafür aber direkt vom angeschlossenen Girokonto, das über die Solarisbank abgewickelt wird. Das ist natürlich super bequem, wenn man das Konto sowieso nutzt. Der Tausch von Euro in Crypto und auch wieder zurück geht hier relativ flott, sodass man (fast in Echtzeit) auch in der Lage ist, Crypto über die Debitkarte des Kontos auszugeben.
Bitwala bietet außerdem die Möglichkeit, Zinsen auf Bitcoin zu erhalten, realisiert wird das über eine Zusammenarbeit mit Celsius Network. Der Zinssatz schwankt, liegt aktuell um die 4 Prozent Jahreszins. Wichtig zu wissen: Nutzt ihr das, verleiht ihr eure Bitcoin in diesem Moment, auch wenn ihr sie jederzeit wieder aus dem Sparplan holen könnt. Deshalb gilt auch hier: Seid euch des Risikos bewusst und handelt entsprechend. Aber überlegt auch einfach mal, wann ihr das letzte Mal von eurer Bank Zinsen erhalten habt.
Die Nutzung von Bitwala ist selbsterklärend, die Kontoeröffnung erfolgt innerhalb von Minuten, wie man es von anderen „App-Banken“ gewohnt ist. Auch der Handel oder die Erstellung der Wallets wird vorbildlich innerhalb der App erklärt. Da kann man auch als Anfänger wenig falsch machen, wenn man sich das alles ordentlich durchliest. Das Konto bei Bitwala ist übrigens komplett kostenlos, für den Tausch von Crypto zahlt man 1% Gebühren. Das ist nicht wenig, das bequeme Handling wiegt das aber meiner Meinung nach wieder auf.
crypto.com
Die dritte Möglichkeit, die ich guten Gewissens empfehlen kann, ist das Konto von crypto.com. Man erhält wie bei Bitwala ein Bankkonto (samt Debitkarte) und kann dort direkt eine ganze Menge Coins kaufen und auch handeln. Crypto.com ist dabei mehr Börse als Bank. Das kann unter Umständen dafür sorgen, dass ein Anfänger eher überfordert ist. Crypto.com hat auch einen eigenen Coin (CRO). Man muss von diesem eine bestimmte Menge hinterlegen, um die verschiedenen Kontovorteile zu nutzen, aber es wird auch eine komplett kostenlose Variante angeboten (die nutze ich, ich brauche keine weiteren Vorteile).
Der Tausch von Cryptowährungen in Euro oder umgekehrt, funktioniert bei crypto.com ebenfalls fast nahtlos, das Ausgeben von Geld über die Debitkarte macht das Konto zum netten Vehikel für Einkäufe aller Art. Einem blutigen Anfänger empfehle ich allerdings, das alles erst einmal genau zu studieren dort, es ist alles wesentlich umfangreicher als bei Bitwala oder bitcoin.de. Auf lange Sicht, also wenn man nicht nur Preisspekulationen mit den Coins betreibt, sondern sie auch nutzen möchte, scheint mir crypto.com aber auch am besten geeignet. Jedoch auch am undurchsichtigsten – also immer schön das Risiko bedenken. Einzahlungen erfolgen bei crypto.com zum Beispiel auf ein Konto in Litauen – das schmeckt sicher nicht jedem (mir zumindest nicht wirklich, Brexit hat da auch einen Teil dazu beigetragen), aber bislang kann ich nichts Negatives sagen.
Der Vorteil aller drei Lösungen ist aber, dass sie eine relativ einfache und völlig legale Möglichkeit bieten, sich Cryptowährungen zu beschaffen. Ich selbst nutze die Dienste seit längerer Zeit und hatte bislang keine Probleme mit den Angeboten. Kein verschwundenes Geld, keine verschwundenen Coins und auch keinen Ausfall bei Zugriffen auf Werte. Bevor ihr aber irgendwo Konten abschließt, informiert euch auch noch einmal beim Anbieter direkt. Vielleicht stoßt ihr auf etwas, das euch völlig abschreckt. Ich empfehle die drei Dienste eben nur, weil ich gute Erfahrungen damit gemacht habe.
Transparenz: Wie in diesem Artikel erklärt, verwende ich Ref-Links für Dienste, die ich empfehle. Ich empfehle sie aber nicht wegen der Ref-Links, sondern weil ich sie tatsächlich nutze. Reich wird man von den paar Euro für ein Referral eh nicht, dafür würde ich nicht meinen Ruf aufs Spiel setzen. Ebenso ist dieser Artikel nicht als Investmenttipp gedacht, er soll lediglich informieren, wie ihr an Crypto kommt, wenn ihr denn wollt. Hier noch einmal die drei Links zu den Anbietern:
Hallo Sascha,
deine Beiträge werden immer besser. Ich nutzte bis jetzt nur den Weg über Bitcoin.de,
werde mir aber jetzt die zwei anderen Wege mal anschauen.
Mach weiter so!
Goldzilla